Themenmonat 02 Kinderbetreuung

Februar - Kinderbetreuung: Der Zeit voraus

Das Studierendenwerk und die Kinderbetreuung

Für viele Studierende sind Kinder und Studium heute gut zu vereinbaren. Das ist vor allem ein Verdienst engagierter Eltern und der Studierendenwerke. Denn der Weg dorthin ist steinig. Wir blicken zurück auf die Anfänge der Kinderbetreuung an der Universität Kassel.

 

Kinder gratulieren dem Studierendenwerk

Aller Anfang ist schwer

In den 1970ern herrscht noch ein anderes Familienbild. Kinderbetreuung gilt als Frauensache, aber Studentinnen mit Kind werden kaum berücksichtigt. Wo Gesetzgeber und Gesellschaft noch hinterherhängen, lebt das alte studentische Ideal der Selbsthilfe wieder auf: Studierende und Studentenwerk (das heutige Studierendenwerk) schließen sich in Vereinen zusammen und ermöglichen erstmals eine Kinderbetreuung an der Gesamthochschule Kassel - der späteren Universität Kassel. 1976 entsteht zunächst der Verein „Kinderladen Fontanestraße“, danach 1989 das Projekt „Nora“, hinzu kommen eine Kindergruppe in Witzenhausen sowie 1993 die Kindergruppe „Die Schlitzohren“. Die Betreuung erfolgt meist privat.

Diese Gruppen sind ein Anfang, aber keine Dauerlösung - ihre Finanzierung ist oft kaum gesichert. Doch langsam wird der Weg frei für eine echte universitäre studentische Kinderbetreuung: Elterninitiativen, Studentenwerk, Gesamthochschule Kassel und der Dachverband freier Kindertageseinrichtungen gründen 1997 den Verein Ki-St-E (Kinder-Studium-Elternschaft) e.V.;Ki-St-E unterstützt studierende Eltern und fördert die Kinderbetreuung.

Der Gesetzgeber reagiert

Schließlich reagiert auch der Gesetzgeber: Das neue Studentenwerksgesetz weist 2006 die Kinderbetreuung den Studierendenwerken zu. Noch im selben Jahr wird auf Initiative des Vereins Ki-St-E ein Eltern-Kind-Raum eingerichtet. 2009 startet schließlich mit der Kita „Die Frechdachse“ in Witzenhausen und der Kindertagespflege „HoPla Kinder“ in Kassel die erste Betreuung von Kindern durch das Studentenwerk selbst.

Die Tagespflege-Einrichtung „HoPla Kinder“ ist auch ein Beleg für die gute Zusammenarbeit zwischen Universität und Studierendenwerk: Letzteres finanziert Spielzeug, Essen und Betriebskosten – für die nötigen Räume und deren Einrichtung kommt die Hochschule auf.

Zug um Zug werden mit Spielecken in Mensen und Cafeterien sowie Still- und Wickelräumen die Bedürfnisse von Eltern und Kindern auf dem Campus immer stärker berücksichtigt. Ab 2011 können Studierenden-Kinder im Alter bis zu sechs Jahren mit der „MahlZeit, Kinder!“-Karte kostenlos in der Mensa essen. 

Fortan baut das Studierendenwerk die Kinderbetreuung rasch weiter aus: 2013 entsteht das „HoPla-Kinderhaus“ am Campus Nord mit 74 Plätzen.  Und mit studykidscare eröffnet 2017 eine der deutschlandweit ersten Kitas mit flexiblen Betreuungszeiten. Das Besondere: Hier können Studierende ihre Kinder kurzfristig anmelden, wenn sie wegen universitärer Verpflichtungen einen Betreuungsengpass haben.

Buch des Monats

Annika und Michelle, Erzieherinnen im HoPla-Kinderhaus, lesen aus dem Buch des Monats Februar 2021: „Die große Wörterfabrik“ ist ein Bilderbuch für Kinder ab drei Jahren von Agnès de Lestrade, illustriert von Valeria Docampo, aus dem Französischen übersetzt von Anna Taube.

Wir danken dem Verlag Mixtvision Mediengesellschaft mbH, 80802 München, www.mixtvision-verlag.de sehr herzlich für die freundliche Genehmigung, einen Auszug aus diesem Buch für die Vorstellung unseres Projekts „Das Buch des Monats“ verwenden zu dürfen.

Regelmäßig einmal pro Monat empfehlen wir den Eltern in unseren Kitas ein Buch, das Themen aufgreift, die für ihre Kinder gerade besonders interessant sind. Normalerweise gibt es dann auch gemeinsame Lese-Runden mit Kindern und Eltern. Pandemiebedingt müssen die Leserunden zurzeit leider ausfallen - wir setzen sie aber fort, sobald es wieder geht.

Maxies Abenteuerland

Von Celine Luther, Erzieherin im HoPla-Kinderhaus

Maxie erlebt viele Abenteuer mit seinen unterschiedlichen Freunden, die ihn im Laufe seines Abenteuers begleiten. Um gemeinsam ans Ziel zu kommen, helfen sie sich gegenseitig in den unterschiedlichsten und schwierigsten Situationen und Herausforderungen… Bis sie eine geheime Kammer entdecken und den wahren Schatz erkennen.

Eine herzerwärmende Geschichte von Celine Luther, die sie innerhalb ihrer Ausbildung zur Erzieherin geschrieben und gezeichnet hat. Für das Jubiläumsjahr hat Frau Luther diese Geschichte über den Wert von Freundschaft und Zusammenhalt dem Studierendenwerk geschenkt, sie steht auch zum Download für Kinder, Eltern und alle anderen Fanszur Verfügung.

Comic und Ausmalbild zum Weitermalen

"Ich bin Xenia und arbeite seit 3 Jahren als studentische Aushilfe bei studykidscare. Zum 50. Geburtstag des Studierendenwerks wurde ich gefragt, ob ich denn nicht Lust hätte für diesen Anlass einen Comic zu malen. Mir sind auch sofort viele verschiedene Ideen eingefallen. Wichtig für mich war, dass ich studykidscare und die anderen Betreuungseinrichtungen in diesem Comic ein wenig wiederspiegeln kann. Dies versuchte ich durch die ausgewählten Farben, um die Fröhlichkeit der Kinder auszudrücken. Die Farbauswahl basierte auf die Wünsche der Kinder. Sie wählen während ihrer künstlerischen Ausübungen immer wieder die schrägsten und lustigsten Farbkombinationen, vor allem aber die Komplementärfarben sind oft zu sehen. Ich hoffe, ich habt Freude diesen Comic zu lesen, so wie ich Freude daran hatte ihn zu malen."
Download Comic und Ausmalbild

Erzieherinnen und Erziehern erzählen aus ihrem Alltag